Mallorca Ostern 2012
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Es war eine kurze Nacht. Um 03:30 Uhr ging es zum Flughafen Münster-Osnabrück!
Das war der Auftakt, zuvor mussten wir noch unser neues Hundchen im Tierheim für eine Woche unterbringen. Es wäre mir zu schwer
gefallen, daher musste ihn mein Mann wegbringen. Auch meine Mutti musste sich damit abfinden, dass ich eine kleine Pause brauchte.
Randvoll mit diesen Gedanken war es dennoch jetzt an der Zeit, abzuschalten.
Die Nachtfahrt war sehr ruhig und wir erreichten unser Ziel sehr zügig, von da an ging alles nur noch um das Gepäck,
das 'Check in', die Menschen und die Wartezeit. Endlich kam der erlösende Aufruf, wir begaben uns in die Warteschlange und ich
nahm mir nach dem Betreten unseres Fliegers die FAZ. Was für eine blöde Idee.
Nach einem kurzweiligen Flug endlich auf Mallorca. Es war 7:30 Uhr. Wir machten uns auf den Weg, unseren Leihwagen abzuholen.
Jetzt rauf auf die gut gepflegten Straßen von Mallorca. Der Verleiher hat uns eine Karte mitgegeben und so war es nicht so
schwer, Calla Millor zu finden. Leider hatten wir kurz vor dem Erreichen unseres Zieles dichten Nebel. Dennoch haben wir es
geschafft, unser bescheidenes Hotel zu erreichen.
Geschafft! Unweit vom Hotel einen Platz gefunden. Dann das Hotel entern. Die Zimmer waren noch nicht bezugsfertig und man bot uns
an, ein wenig Platz zu nehmen. Auf Grund der unfreundlichen Concierge konnten wir leider erst sehr spät eine Tasse Cappuccino
genießen, aber zu unserer Versöhnung sehr preiswert.
Endlich sind die Zimmer fertig, wir packen nur ein ganz klein wenig aus und drängten sofort nach draußen, nach dieser langen
Warte- und Sitzzeit! Raus zum blauen Meer, zur Strandpromenade und dem drauffolgenden kleinen Wanderweg. Die sonnenbeschienene Dünenlandschaft
endet an einem kleinen Wachturm. In früheren Zeiten gaben sich die Mallorkienen dort Zeichen, wenn die Feinde kamen. Später
werden wir noch einen spektakulären Wachturm besteigen.
Wir beschließen dann langsam wieder zum Hotel zurückzukehren, denn die Nacht zuvor war sehr kurz.
Das nächste Erlebnis wird dann das Abendessen. Wir finden dann den Speisesaal und werden aufgeklärt, das man die Tischgetränke
sofort nach dem Essen bezahlen muss. Ein bisschen garstig, aber wir nehmen das nicht so ernst, denn das ist nicht so wichtig für uns.
Dann ins Zimmer und die Betten ausprobiert, mit Erfolg!, hässliches Design Bettlaken und alte Decken, riechen aber sauber. Wie immer
ist es mir zu kalt! Gut ausgeschlafen gehen wir zum Frühstück am nächsten Morgen und planen dann die Tages Tour!
Nicht, dass ich das vergesse, draußen scheint die Sonne!
»Alcudia«
Wir besuchen Alcudia wir finden dort eine kleine Stadtmauer die man begehen kann. Bei strahlendem Sonnenschein ist es ein Vergnügen
dort herumzuklettern. Wir haben von da aus einen wunderschönen Einblick auf fast romantische Hinterhöfe. Eine siamesische Katze
verschwindet geheimnisvoll im Gesträuch vor einem zerfallenen Haus.
Eine alte Dame gießt ein Blumenbeet mit verschwenderischer Blütenpracht. Die Gänge geben auch noch kleine alte Räume
frei für die schwere hölzerne, blumengeschmückte Trage für die Osterprozession. (malle05)
Nach diesen vielen feierlichen Eindrücken gehen wir dann weiter in die Innenstadt.
Wir wollen eine Kleinigkeit essen. Nach diesen vielen schönen Eindrücken ein hübsches Restaurant zu finden fällt schwer.
Eine besondere Speisekarte vor einen kleinen, nicht so stark besuchten Restaurant findet unser Einverständnis. Mit dem Hinweis auf
einen „Inside Garden“ haben sie bei mir ins Schwarze getroffen.
Zu Bäri sage ich, lass uns doch da mal rein gehen. Meine Begeisterung hat sich gelohnt, das Essen ist gut und die Bedienung freundlich,
was will der Urlauber mehr! Später finde noch einen ganz entzückenden Schal, ein schönes rot mit Blümchen, ganz
entzückend, den ich auch heute noch mag! Für diesen Ort war das dann auch schon alles.
Die Sonne scheint immer noch und wir machen uns auf den Weg. Aber halt, Stopp, da war ja noch was, man hat Hartmut 250,00 € gestohlen!
Zwei Zigeunerinnen hatten ein paar Blumen in der Hand und wollten sie verkaufen. Sie redeten auch auf mich ein, aber ich sagte
„no thank you“ und sie dackelten ab. Ich setzte mich dann auf die Stadtmauer und wartete auf Bäri, im nächsten
Moment höre ich Bäri lamentieren „hol die Polizei, die haben mein ganzes Geld aus dem Portomannee geklaut“!
Ja, die Polizei rufen, kann ich denn Spanisch? Nein, kann ich nicht! Dennoch, ich schreie und tobe „Polizei, Polizei, Diebe“!
Hartmut hat es dann tatsächlich geschafft ohne Gewaltanwendung die Zigeunerinnen zur Herausgabe des Geldes zu zwingen.
Ich denke aber auch, dass mein Geschrei den Erfolg beflügelt hat! Aber ein bisschen verärgert endete dieser Tag doch!
Für heute habe ich genug gebüßt und immer ist da der Gedanke an den kleinen schwarzen Hund! So schnell findet eine
Bindung statt! Natürlich hat sich auch der Gedanke an meine ständig unzufriedene Mutter.
Wenn immer ich die Gelegenheit habe, schaue ich aufs das wunderschöne azurblaue Meer und versuche mich zu finden.
»Pollenca«
Ein winziger Ort in dem es eine Büßertreppe geben soll. Wir suchen immer etwas, um es zu besichtigen. Das Wetter ist ein
wenig trüb und später fängt es dann wirklich auch an zu regnen. OK. Wir suchen einen Parkplatz in dem engen Örtchen
und finden ihn auch. Kurz nach dem Parkplatz sehen wir eine Kirche und davor ist eine kleine Kanone, langweilig, denke ich!
Danach kommt ein großer Platz mit Gastronomie und rundherum kleine Geschäftchen, fad und leer. Lustlos gehe ich weiter
in der Hoffnung, etwas interessantes zu finden. Wir stoßen auf eine mit Natursteinen gepflasterten Straße, die steil
bergan führt.
Linker Hand noch eine riesige Kirche. Wir gehen weiter, dann hübsche Häuschen mit Altstadtflair und Hartmut winkt aufgeregt.
Er hat etwas entdeckt, ich laufe zu ihm und sehe die lange Treppe. Begeistert stürme ich hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
Weiter oben warte ich dann auf Hartmut, denn er hat Schmerzen im Knie.
Gemeinsam gehen wir zu der kleinen Kapelle die sich oben auf dem Berg befindet. Dort oben ist alles für die Oster-Prozzession
vorbereitet. Das Kreuz ist aufgerichtet und der Leib Christi liegt auf der Bahre mit einem Spitzentuch zugedeckt.
Eine feierliche Stimmung liegt über diesem Ort!
Bei dem gemütlichen Abstieg in den Ort beginnt es zu regnen und wir fliehen mit den anderen Touristen in eine der
gemütlichen Kneipen. Nach Toilettengang und Cappuccino endet unser Ausflug mit vielen schönen Erinnerungen.
»Soller«
Vom vorigen Urlaub ist der Wunsch geblieben, einmal mit der Tram zu fahren. Nach dem Frühstück fahren wir los und versuchen
unser Glück mit dem Parkplatz am Hafengelände. Das mit dem Parkplatz klappt so einigermaßen und es erinnert mich an
unseren ersten Besuch. Schönes Wetter haben wir, nur etwas kühl und windig. Wir schlendern auf und ab sehen Restaurants und Shops,
etwas langweilig das Ganze. Doch plötzlich und unerwartet kommt diese Tram, toll denke ich, dann wird es etwas spannender!
Wir drängen mit den anderen Touristen in die Tram, wir ergattern einen Sitzplatz und freuen uns ganz still, denn es ist fast
romantisch, das Fahren mit so einer alten Bahn.
In Stadtmitte steigen wir aus und schauen uns die Shops und die Marktstände an, ein buntes Treiben und sehr gut besucht.
Später essen wir noch eine Kleinigkeit und fahren dann mit der alten Bahn wieder zurück zum Hafen. Ein schönes Erlebnis!
Langsam fahren wir über die Insel zum Hotel zurück, nach dem Motto, wir haben Urlaub und jeden Tag ein Event genügt.
»Arta«
Wunderschöner Ostersonntagmorgen! Es ist noch recht früh und wir sehen als erstes die wunderschöne Allee, die aus dem
Ortsinneren zur Kirche führt. Wir treffen einige Menschen mit langen Gewändern aus weißem und rotem Samt, sie sehen aus
wie Messdiener! Sehr feierlich! Ostermorgen!
Dann genießen wir die Ruhe und die Allee und finden uns als nächstes schon wieder auf einer Büßerttreppe. Wieder
versuche ich es mit den zwei Stufen und es klappt sehr gut. Habe mal wieder das Vertrauen an mir verloren und musste mich prüfen.
Im Innenhof haben wir dann bei „strahlendem Sonnenschein“ einen wunderschönen Blick auf Arta und weitere Blicke
auf die folgende Landschaft und das wunderschöne azurblaue Meer.
(Apropos azurblaues Meer, habe im Eingang des Hotels einen wunderschönen blauen Stein an einer Halskette entdeckt,
er läßt mich während des ganzen Urlaubs nicht in Ruhe, aber er ist mir zu teuer und ich kaufe ihn nicht , aber ich
träume weiter von dem schönen blauen Stein, so blau wie dieses blaue Urlaubsmeer)
Dann schauen wir uns in der Kirche um, in der einige für Mallorca wichtige Gemälde hängen. Der ehemalige Herrscher, wie
er sich gern sehen wollte, als Martyrer! Leider wimmelt es im Eingang vor Mücken nur so, wegen des österlichen Blumenschmucks.
Zurück ins Freie und auf die Mauergänge. Bäri wagt es, aber ich nicht, denn ich habe zur zeit so ein Zittern
in der linken Hand. Ich vertreibe mir die Zeit mit einer kleinen Katze. Wir trinken dann noch einen Café und schlendern
zurück in den Ort..
Wie immer finde ich ein kleines Geschäft mit Kunstgewerbe. Ich kaufe eine Maske von dem blutsaugenden Finsterling und eine
kleine hellgrüne Eule. Das wird meine Freunde sicherlich freuen.
Mit unserem wunderschönen Leihwagen gondeln wir gemütlich zurück zum Hotel und zum Abendessen!
»Valdemossa«
Angeregt von meiner Frauenzeitschrift, wollte ich das mal auch ausprobieren. Also fahren wir einmal über die ganze Insel auf die andere
Seite. Es war wie immer wunderschöner Sonnenschein und Valdemossa war voll von Touristen.
Wir suchen einen Parkplatz, trinken danach noch einen Cappuccino und dann geht es auf die Suche nach dem Einstieg in den Wanderweg zum
Tramuntana Gebirge.
Auf dem Weg dahin sehe ich einen Vater mit Sohn, der gerade seine Bergstöcke aus dem Kofferraum nimmt. Na das kann ja spannend werden,
dachte ich und in meinem Heftchen stand so etwas nicht drin. Höchstwahrscheinlich übertreiben sie maßlos! (Der Sohn und
der Vater)
Na packen wir es mal an. Nach einem Stückchen Straße finden wir den Einstieg, der mit einer Kette verriegelt ist. Freundlich
öffnen die wartenden Wanderer uns die Kette und dann geht es los!
Dicke Steine auf einem dunklen feuchten Waldweg und es geht bergauf, klar! Erst steigen wir auf dem dunklen Waldweg mäßig an,
dann aber kommt die Sonne und bescheint erbarmungslos die Steine, die sich wandeln sich zu einer gnadenlosen Felsenlandschaft.
Ein gemütlicher Anstieg wird es nicht, aber bergauf, ich bin noch stark, aber leider muss ich schon im ersten Drittel an den Abstieg
denken. Erbarmungslos windet sich der Weg immer weiter. Also was die Journalistin da beschrieben hat, ist das hier nicht!
Natürlich treffen wir unterwegs geübte Bergsteiger mit fröhlichen Gesichtern, die hatten wohl eine andere Reiselektüre!
Eine Familie treibt die ungeübten Kinder den Berg hoch, wir hören gerade noch wie die Kinder ungeduldig fragen, wie lange es
noch Berg auf geht!?
Hartmut möchte dann noch mal auf die nächste Anhöhe, aber ich mache innerlich schon Feierabend, denke an den Abstieg und
warte geduldig auf die Rückkehr von Hartmut.
Wir machen noch eine Trinkpause und machen uns dann auf den nicht minder schwierigen Abstieg.
Wir steigen in Etappen ab und haben für den heutigen Urlaubstag, unserer Meinung genug geleistet.
Wirklich erleichtert kommen wir an der Absperrkette an und freuen uns auf die gemütliche Rückreise quer über die Insel. (malle24)
Zu Hause angekommen, lese ich noch mal ausführlich den Reisebericht. So wird mir klar, das ich an der interessantesten Stelle,
aufgegeben habe!
Dennoch kein Grund traurig zu sein, denn wir hatten nur einen Tag und keine Wanderwoche. Vielleicht reisen wir ja irgendwann nach Valdemossa,
um dort zu wandern und die Schönheiten dieser Gegend auszukosten.
»La Torre de Canyamel«
Der vorletzte Tag, da muss es doch noch etwas zu besichtigen geben - und richtig, da haben wir noch was, wir suchten eigentlich Bethlem
und fanden diesen Turm. Es sah gar nicht einladend aus und die Sonne schien auch nicht.
Zögerlich näherten wir uns dem alten Gebäude. Zwei Männer schauten uns argwöhnisch an. Trotzdem gingen wir weiter
und auf der Schwelle zu dem Gebäude lud uns eine Frau in deutscher Sprache zu einem kleinen Vortrag ein über dieses
Gebäude, der gerade erst begonnen hatte.
Einige wenige saßen schon auf den Bänken. Ich freute mich, denn ich hatte ja den Vorschlag gemacht.
Wir hörten dann einige für uns unbekannte Dinge über die Wachtürme Mallorcas und fanden das sehr interessant. All
dieses erneuerte unsere Einstellung über diese schöne Insel. Danach konnten wir noch die wunderschön renovierten
Räume besichtigen.
Für mich gab es aber noch ein "Bonbon", denn in der Nähe der Kasse lag ein Buch, ein Comic, und ich fragte die Dame an der Kasse,
ob ich das kaufen könnte? Ich hatte da so eine Idee, meine Freundin bemüht sich nämlich gerade, spanisch zu lernen und
ich könnte ihr das mitbringen.
Freundlich lächelnd sagte sie nein, aber sie würde es mir schenken, denn es ist eigentlich für die Schulkinder gedacht.
Beglückt verließ ich den Turm mit dem Buch unter dem Arm.
Sie lud mich auch noch ein zu den nächsten Veranstaltungen in dem alten Turm, ich wäre bestimmt hingegangen, denn der Turm
hat ein besonderes Flair! Ganz langsam verließen wir dann auch den geschichtsträchtigen Ort.
»Die Talayot-Siedlung Ses Paisses«
Wir haben noch Raum an diesem Tag und besuchen eine Grabungstätte, die die am besten erhaltene archäologische Fundstätte von
Megalithdenkmälern beinhaltet!
Wir nehmen uns sehr viel Zeit und sind beeindruckt von den hier begonnenen Arbeiten.
(malle28)
Ein bisschen erinnert uns das an Malta.
Desto später es wird, desto trauriger werde ich, denn die schöne Zeit ist bald vorbei. Das Wetter des heutigen Tages war passend,
es nieselte und es war grau und verhangen, passend zum Abschied.
P.S.
Habe mir gestern eine Kette mit einem schönen blauen Stein gekauft und meinen Urlaubstraum vom schönen azurblauen Meer beendet!
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